vom 23.09. – 25.09.2005
Die Planungen für die Abschlussfahrt der IG-Nord begannen schon recht frühzeitig und trotzdem war die ursprünglich geplante Unterkunft, die Villa Löwenherz, völlig ausgebucht.
Also, was tun? Ich war bereits 2004 im Weserbergland und habe dort mit einem Kumpel in der Tonenburg bei Höxter, genauer bei Albaxen ein Wochenende verbracht.
Das habe ich Hubi erzählt, der kurz entschlossen mit Sylvi eine Urlaubstour in diese Richtung unternommen hat und bei dieser Gelegenheit gleich das „Bettenlager“ für die IG-Nord angemietet hatte. So war unser Wochenende erst einmal gesichert.
In der Woche vor Abfahrt musste der eine oder andere, zumindest weiß ich es von Klappi (Nockenwelle) und mir (Bremsgestänge), noch mal etwas an den GS’en schrauben, aber das
Problem kennen ja alle geneigten Leser.
Am Freitag sollte es dann losgehen, Carola und ich wollten uns mit Sylvi an der B404, Ausfahrt Trappenkamp, gegen 14:00 Uhr treffen. Das Wetter war unglaublich gut und als Zeichen des guten Willens habe ich dann auch, im Gegensatz zu Carola keinen Regenkombi eingepackt.......frei nach dem Motto: wenn Olli keinen Regenkombi einpackt, regnet es auch nicht (sehr optimistisch, aber ich war überzeugt, dass es gut geht)!
Es wurde dann fast 15:00 Uhr, da Sylvi mal wieder nicht genau zugehört hatte (typisch Frau..) und auf dem falschen Parkplatz stand. Um 16:00 Uhr waren wir dann wie abgesprochen, an der Raststätte Stillhorn um uns dort mit Klappi und Mario zu treffen.
Aber auch Klappi kam mal wieder nicht pünktlich aus der Hecke, was uns Wartenden zumindest noch ein Käffchen am Rastplatz bescherte.
Schließlich hörten wir den unverwechselbaren Sound der beiden 850er und da kamen die beiden auch schon um die Ecke. Mario erregte sich zunächst über einen klemmenden Reissverschluß an seiner Hose und Klappi berichtete vom „zwitschern“ seiner Nockenwelle.
Aus reiner Höflichkeit haben wir uns die Probleme der Beiden angehört um dann endlich zu fünft auf die Autobahn Richtung Hannover einzubiegen.
Die Freitags-Nachmittag-Realität holte uns dann schnell ein und wir standen in Hamburg im ersten Stau. Kurz durch die Mitte geschlengelt ging es dann doch recht zügig weiter bis wir in Hannover den nächsten Lüftungskiller, sprich Stau zu fassen hatten.
Klappi fuhr vorne und dirigierte uns mal wieder durch die berühmte Mitte, aber es wurde immer enger. Schließlich endete unsere Fahrt an einem Mercedes, der zwar Klappi noch passieren lies, vor mir dann aber nach rechts in die Mitte zog und dicht machte.
Er war der Meinung, dass auch Motorradfahrer gefälligst im Stau zu stehen hatten und machte dies auch unmissverständlich klar. Während ich rechts hinter ihm stand, versuchte Mario links an ihm vorbei zu kommen, dieses Vorhaben endete schließlich in einem Wortgefecht zwischen Mercedes-Fahrer und Mario, dessen Inhalt ich hier lieber nicht wiedergeben möchte (hab’s eh unterm Helm nicht verstanden, aber Marios Gesten waren eindeutig).
Klappi war mittlerweile weit vorne und hatte es sich auf der rechten Spur zwischen zwei 40-Tonnern gemütlich gemacht, um auf den Rest zu warten. Nur der Blick in den Rückspiegel machte ihn dann doch etwas nervös und er war froh, als wir den Kampf mit dem Mercedes Fahrer gewonnen hatten und aufschließen konnten um dann alle gemeinsam nach ca. 1 Stunde wieder die freie Fahrt genießen konnten. Kurz nach Celle war Rast am Autohof angesagt, diese Pause nutzte Klappi um seinen Luftfilter auszubauen. Dem hatte er vor Fahrtantritt nämlich noch ein Ölbad verschrieben, was dazu führte, dass seine „California-GS“ etwas an Luftmangel litt und die Gasannahme verweigerte.
Die weitere Fahrt lief ohne Zwischenfälle ab, Klappi war vorn und führte uns dann in Laatzen von der Autobahn, ab hier ging es dann auf Bundes- und Landstrassen Richtung Zielort.
An der Strassen- und Kurvenführung konnte man bereits erkennen, dass wir nicht mehr in Schleswig-Holstein waren. Es machte einfach Spaß!
Und da war sie dann plötzlich, linker Hand tauchte die Tonenburg auf. Wir bogen ab und konnten schon Werner, Brexi und Dennis mit dem ersten Bier am Hals erkennen.
Nun waren wir zu acht, am späten Abend sollte dann noch Hubi folgen.
Gerüchteweise sollte irgendwann auch noch Frank zu uns stoßen.....mal sehen.
Nach der Anmeldung und dem abholen der Getränkekarte („schenk ein – mach Striche....gefährlich!!!) war erst mal Abendessen dran, es gab Gulasch mit Nudeln oder Reis, dazu Salat.
Für alle, die die Tonenburg nicht kennen, sei gesagt: Wenn ihr nicht allzu anspruchsvoll seit und mit einem Bettenlager leben könnt, dann könnt ihr für sehr annehmbare Preise (pro Person keine 50 € !) ein schönes Wochenende einschließlich reichhaltigem Frühstück und abends Büffet genießen. Wer mehr ausgeben möchte, kann sich natürlich auch komfortablere Behausungen anmieten.
Einziger Mangel: Das Rührei ist manchmal etwas schlapprig, dass war auf unserem IG-Nord Treffen in Drangstedt eindeutig besser....dort hat sie auch Carola, meine Frau gemacht !!
Wie dem auch sei, der erste Abend verlief so, wie solche Abende immer verlaufen, viel dunkles Bier, nette Gespräche und Werners selbstgebrauter Lakritz-Schnaps.
Brexi und ich waren auch nicht sicher, ob die Kopfschmerzen Samstag früh vom Bier oder dem Gebräu unseres GS-Doktors abstammten.
Einziger Störfaktor an diesem Abend war das prollige Getröte der Alarmanlagen der BMW-Fraktion, die in beängstigender Häufigkeit auf dem Hof der Tonenburg standen.
Na ja, wahrscheinlich waren die Kontakte durch die Schönheit der GS’en geblendet, ich hoffe nur, dass das nicht wieder zu einer „Rückholaktion“ von BMW führt, denn diesen Mangel wird man nicht abstellen können, unsere „Eisenhaufen“ sind eben einfach schöner*grins!
Gegen 24:00 Uhr kam dann auch Hubi auf seiner 11-er um die Ecke geschmiergelt und man glaubt es kaum, das Personal der Tonenburg hat ihm sogar noch Essen warm gemacht.
Das war ein feiner Zug, weniger fein war, dass Hubi nicht aufgegessen hat und der Rest der IG sich seinem Essen erbarmen musste.
Mario wurde dann auch schnell durch Hubi’s Anwesenheit etwas depressiv, wusste er doch, was bald folgen würde. Der erste „Spruch“ über Marios „Siff-Bock“ kam schneller als erwartet und man wusste: Es ist alles wie immer!
Gegen 01:00 Uhr schwächelte dann Brexi, aber auch allen anderen verzogen sich so langsam in unser Bettenlager. Carola richtete sich sofort im Doppelstock-Bett unten ein, die Folge für mich war klar. Durch den Bund war mit diese Art der Unterbringung bekannt, aber ich habe nie oben geschlafen. Jetzt war es soweit. Ich stellte mir vor, wie es wäre im Schlafsack eingehüllt, aus dem Bett zu fallen und ca. 1,80m tiefer, ohne die Möglichkeit sich mit den Armen abfangen zu können (da im Schlafsack), fürchterlich auf die Fresse zu fallen.
Diese Vorstellung ließ mich beruhigt einschlafen. Ein übriges taten die Ohrstöpsel, die spätestens seit den letzten gemeinsamen Übernachtungen mit den Freunden der IG-Nord zu meiner Standardausrüstung gehören.
Ich wurde nur einmal wach und habe mich nach kurzem „Ohne-Ohrstöpsel-Check“ darüber gewundert, dass keiner (selbst Mario, Werner und Brexi nicht!) schnarchte. Während meiner Überlegung, ob auch das dem selbstgebrannten Likörschnaps von Werner geschuldet ist, schlief ich wieder ein.
Samstag morgen, 07:30 Uhr in der Tonenburg: Ein einsamer Mann in Unterhosen schleicht durch die Burg, es ist Brexi und ich sage euch, kein Mann in Unterhosen sieht besser aus als er!! Bis alle IG-Nordler durch das einzige Bad geschleust waren, war es ungefähr halb 10 und wir trafen uns zum gemeinsamen Frühstück.
Sehr reichhaltig (außer oben bereits beschriebenem Mangel)!
Aber das ansonsten sehr gute Frühstück in der Septembersonne vor schöner Kulisse und mit den GS’en im Auge tröstete schnell über das verschlapperte Rührei hinweg.
Nach dem Frühstück gibt es dann für mich nichts schöneres, als mit meinem Lappen auf die ausgerichtete Reihe der GS’en zuzugehen und alle vom Morgentau zu befreien.
Was gibt es Schöneres an einem sonnigen Samstag morgen?!?
Bis auf eine GS sehen dann auch alle wieder aus, wie Ende der 70iger, Anfang der 80ziger frisch aus dem Laden gezerrt. An einem rechtsläufigen krummen Nummernschild, einer linksläufig schiefen Sitzbank kann eben selbst der beste Lappen nichts ändern und für das Polieren der entsprechenden Teile fehlt einem eben dann auch die Zeit.
Aber so ist das nun mal und es wurde wie immer ja auch eifrig ausdiskutiert.
Mario, sieh es nicht zu eng: Man muss eben auch Ziele haben!!
Beim „vomfrühtaubefreien“ der GS’en bemerkte ich allerdings, dass an meiner 850-er der kleine Bolzen mit Sicherungssplint vom Bremspedalgestänge fehlte.
Beim anschließenden Kaffee war ich aber schnell beruhigt, da der Gartenstuhl auf dem ich saß, genau das hatte, was ich suchte um an der Ausfahrt teilnehmen zu können: eine Schraube in passender Größe mit selbstsichernder Mutter!!
Flugs hatte ich den Gartenstuhl von seiner Schraube und Mutter befreit, einzig Brexi war aufgrund des Ratschen-Geräusches etwas unwohl. Schnell war mein Defekt behoben und der Ausfahrt der IG-Nord stand nichts mehr im Wege.
Das Wetter am Samstag morgen war etwas diesig und nachdem alle BMW’s vom Hof waren (war da der Motor überhaupt an oder war es doch ne Fliege??) machten wir uns fertig für die Ausfahrt. Geplant war nichts, aber Hubi hatte nach kurzem Blick in die Karte schnell eine Strecke erkundet und es konnte losgehen.
Ich beschreibe an dieser Stelle kurz die Reihenfolge, in der wir uns fortan bewegt haben:
Hubi mit der 11er, Sylvi mit der Pink Lady 850er, Carola mit der red 850er, Denis mit der schwarzen 850er, Brexis lang in seinem Besitz 850er, Olli mit der Post 850er (nicht mehr lange!), Mario mit der oben beschriebenen 850er, Klappi mit der California 850er und schließlich Werner mit seiner chromigen und schuhcreme-geschwärzten Reifen 1000er.
Übrigens sei gesagt, dass nur Kardan-GS’en mit von der Partie waren, unsere Ketten trieben sich ja lieber an irgendeiner Oper rum*tztz
Wir sind eine wunderschöne Strecke durchs Weserbergland gefahren, eigentlich hatten wir zwei Ziele: den „Köterberg“ und die „Villa Löwenherz“. Da in der IG-Nord über einmal festgelegte Strecken nicht diskutiert wird (........Hubi!), fragt mich bitte nicht nach dem Streckenverlauf, ich bin nur hinterhergefahren!
Jedenfalls war sie schön und kurvig die Strecke, am Köterberg gab es ein Käffchen und ein Sonnenbad neben der Gulaschkanone (nebenbei amüsierte man sich über einen übereifrigen Parkplatzwächter) und an der Villa Löwenherz folgte die zweite große Pause.
Einen geilen Auftritt hatte hier eine Honda Dachs Club aus Kassel, die mit wirklich aufwendig und blitzsauber gearbeiteten Honda Monkeys Replica und kurzer Showeinlage (Einfahrt auf dem Hinterrad) dort auftauchten.
Fast hätten sie uns die Show gestohlen, aber eben nur fast!
Wie gesagt, die Ausfahrt war wirklich genial, jetzt bleibt nur noch offen unsere Frauen-GS-Power an dieser Stelle mal kräftig zu loben.
Unsere „selbstfahrenden!“ Frauen, Sylvi und Carola haben wirklich eine supergute Figur gemacht, vor allem wenn man bedenkt, dass beide noch nicht sehr lange auf einer GS unterwegs sind.
Natürlich war Carola noch etwas vorsichtig in den Kurven, aber das ist auch gut so!
Jede(r) muss nach eigenem Sicherheitsgefühl und Zutrauen fahren, denn jeder ist schließlich für sich selbst verantwortlich. Auch die „kleinen spaßhaften Sticheleien“ von Hubi konnten daran nichts ändern, es soll schließlich jede(r) Spaß machen und wir wollen schließlich auch weiterhin heil und gesund zusammen fahren.
Schön, dass es in unserer GS deshalb nicht zu Unstimmigkeiten kommt, das freut mich wirklich!
Wir haben dann an der Tonenburg unseren letzten Abend (immer noch bei Sonne!) so richtig genossen und als Höhepunkt des Abends wurde unser Klappi von Brexi mit einer bekannt beschwingten Rede (die er diesmal nicht an Hubi abdrücken konnte!) in die IG-Nord aufgenommen.
Klappi, Du bist uns wirklich willkommen!
Auch Frank stieß an diesem Abend noch zu uns, wenn auch nicht auf der „richtigen“ Suzuki, so haben wir uns auch darüber alle sehr gefreut........übrigens von uns allen noch mal herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs auch an deine Frau!
Am Sonntag nach dem Frühstück haben wir dann die Heimreise angetreten, da ich nichts anderes gehört habe, sind auch alle heil und ohne Panne (warum auch?!) zuhause angekommen. Übrigens frage ich mich immer noch, warum die Frau aus dem weißen VW-Bus uns auf dem Rückweg auf der Autobahn fotografiert hat.......vielleicht finden wir das ja irgendwann noch mal heraus.
Ich glaube, dieses Wochenende hat wieder bewiesen, dass wir mit unserer IG-Nord auf dem richtigen Weg sind. Wir sind mitgliedermäßig in kurzer Zeit deutlich größer geworden und trotzdem oder gerade deshalb ist es immer wieder schön, sich mit möglichst vielen der IG-Nord zu solchen Events zu treffen.
Es ist ein erhebender Anblick, auf den Parkplätzen diese Reihe wunderschöner Motorräder zu sehen, allein dafür lohnt es sich, die Fahnen der IG-Nord hoch zu halten !!!!!
Nun ist die Saison fast vorbei und Carola und ich möchten die Gelegenheit dieses Berichtes (ist mir übrigens von Brexi aufgezwungen worden....wollte ich noch mal klarstellen!!)
nutzen, um uns bei allen Mitgliedern der IG-Nord für die schönen gemeinsamen Tage in Jahr 2005 zu bedanken. Wir freuen uns auf viele schöne Tage mit euch in 2006, als Highlight ist hier sicher das GS-Treffen 2006 in Bayern anzuführen. Ich bin überzeugt, dass die IG-Nord mit einer unserer IG würdigen Anzahl an GS-Fahrern hier Flagge zeigen wird.
Olli