IG-Nord in Norway 2015                     

22.Mai 2015 - 07.06.2015

 

 

 

Nach den Fotos kommt nun auch den Reisebericht zu unserer Tour .......... lehnt euch einfach zurück und genießt die Fotos und lest in Ruhe den Reisebericht zu diesem herrlichen und einmaligen Land !!

Für diejenigen, die zu faul sind, soviel zu lesen gibt es am Ende jeden Tages die

"Erkenntnis des Tages" :)

 

übrigens....... die Fotos am Besten im Vollbildmodus !

 

Darüber hinaus werden noch die Videos der Action Cams zusammengeschnitten....freut euch drauf !

Das folgende 7 Min. Video zeigt einen beeindruckenden Ausschnitt der 373 km von Vradal über Valle, Suleskar zum Lysebotn. Gut zwei Drittel der Strecke von 800 - 1000 m Höhe. Mit Schnee haben wir gerechnet, aber nicht mit dem was dann auf uns zu kam. Auf der Tour haben wir auf jeden Fall 3 Jahreszeiten erlebt: Frühling mit Sonne und Temperaturen um 12 Grad, Herbst mit Regen und Wind, Winter mit Temperaturen um 0 Grad, Sommer Fehlanzeige. Schneewände links und rechts der Strasse von 2-ca. 8 m.
Genießt das Video und viel Spaß !

Reisebericht zu unserem Norwegenurlaub

Copyright by Olli

 

Do, 21.05.15

 

Beate, Brexi u. Denis kommen gegen 16:00 in Plön bei Carola & Olli an. Zum Grillen geht es in die GS-Hütte, der Abend endet am Lagerfeuer in Plön. Perfekte Einstimmung auf unseren Urlaub in Norwegen. Der IG-Nord Transporter ist gepackt mit Unmengen an Lebensmitteln, mindestens genauso viel Getränken, Gepäck und der GSR 600 von Carola. Verpflegung und Getränke mitzunehmen ist in Norwegen Pflicht, weil dort unbezahlbar.

 

Erkenntnis des Tages:

> nie wieder ein anderes Fahrzeug als einen Transporter

 

Fr, 22.05.15


Abfahrt Color Line Fantasy in Kiel gegen 13:30, Beladebeginn 12:00. Die Abfahrt bei uns doch einigermaßen knapp, weil uns Klappi sich mal wieder Zeit lässt. Brexi und Denis mussten bei Jet noch tanken, letztlich waren wir aber rechtzeitig zu Verladebeginn in Kiel am Norwegenkai. Denis und Klappi verfahren sich auf der Fähre und werden von den Einweisern zurückgepfiffen. Nach dem Verzurren der Moppeds gibt es erstmal ein Auslaufbier an Bord, 8 € das Bier = 64€, aber wenigstens 0,6 l. Danach leckere Pizza beim Italiener und schließlich bei geilen Wetter chillen auf dem Sonnendeck der Color Fantasy. Gegen Abend taucht der von Olli bestellte Begleitschutz der Marine auf. Ein U-Boot der Bundesmarine kreuzt unsere Route kurz bevor es durch die Brücke über den grossen Belt geht.

 

Erkenntnis des Tages:

> man beachte die Einweiser auf Fähren, dass ist ihr Job!

> vor Bierbestellung nach Preisen fragen

 

Sa, 23.05.15


Klappi haut in der Kabine um 04:30 Uhr alle hoch, TV an, weil er die Peilung der Fähre über den Bordkanal feststellen will. Frühstück sparsam, Tasse Kaffee , halbes Brötchen. Ab nachts 1:00 Uhr mit erreichen Skaagen leichter Seegang, Denis hat noch ein Trauma unserer Norwegen-Kiel-Fährfahrt aus 2010. Pünktlich 10:00 Uhr anlegen in Oslo, abladen dauert, kein Problem mit dem Zoll. Klappi & Olli mit Navigation vorweg, Carola, Beate und Gundi mit Transporter in der Mitte, Denis u. Brexi am Heck. Über E 134 und 135 erstmal weg von Oslo, nach Ca. 90km fangen die schönen Strecken an. Unterwegs ein Hamburger und Pommes um sich rechtzeitig an die Preise für unterirdische Hamburger zu gewöhnen. 208 km von Oslo über Drammen, Kongsberg, Notodden, Bo, Morgedal, Brunkeberg bis Vradal, genau Fiskebekk, Hytteutleige. Das Haus liegt direkt am See und heisst Reven, wir kommen 15:00 Uhr an. Verpflegung und Getränke raus, Zimmer einräumen und Grill angeworfen. Die ersten Holsten aus der Dose und Havana. Der erste Schock: kein W-LAN im ersten Haus, es wird gechillt und gepokert. Draussen See und Berge mit wenig Schnee, 19:30 noch 11 Grad auf einer Höhe von eigentlich nur 264m üN.


Gegen 21:30 Uhr versucht Klappi in einer Diskussion zur Arbeitsagentur den Etat des Arbeitsamtes vorzurechnen....... mit mäßigem Erfolg, da er die Nullen nicht wirklich im Griff hat ;)

 

Erkenntnis des Tages:

> das erste Haus in Vradal ist die richtige Wahl

> keine Hamburger in Norwegen

> vertraue nie Klappis Rechenleistung

 

 

So. 24.05.15


Heute morgen noch ein schöner Sonnenaufgang, dann aber relativ schnell Nieselregen und Nebel bei ca.8 Grad. Gemütlich gefrühstückt, gechillt und einen Spaziergang rund um Haus 1 gemacht. Brennholz gesammelt. Werner ist heute auch auf die Fähre gefahren und wird morgen zu uns stossen. Heute werden Filme geglotzt, Skat gespielt, Brexi dreht als Einziger ne kleine Runde. Wahrscheinlich steht er aber auch nur unter einem Baum um die Ecke, wartet 20min und kommt wieder zurück. Gegen 18:00 Uhr wird das Essen zubereitet ( Spaghetti) und beschlossen morgen Werner entgegen zu fahren. Das Wetter soll morgen wieder motorradtauglich sein, wir werden sehen. 18:16 Uhr Klappi versucht Käse zu essen und beisst sich vor Gier von innen die halbe Wange weg.

 

Erkenntnis des Tages:

> unser Obernordmann geht mit gutem Beispiel voran

> die prognostizierte beste Reisezeit in Norwegen scheint doch noch etwas kalt zu sein

> Käse langsam kauen

 

Mo, 25.05.15

Nach dem Frühstück 09:15 Uhr zuerst zum tanken. Erste Tanke lt. Navi bei km 4.7.... tatsächlich aber nur noch ein Erdloch. Klappi ist „muksch“ und verweigert Navi-Hilfe zur nächsten Tanke. Brexi fährt schon auf dem letzten Tropfen, da findet Klappi endlich ne Tanke und kauft aus lauter Trotz ne Karte. Ziel heute: Werner bis zur Hälfte entgegen fahren, vereinbarter Treffpunkt: Nottoddens. Klappt natürlich auch nicht, weil Werner die falsche Adresse hat und ca. 300 km weiter östlich bei Moss ist. Uns Klappi kriegt nen Wutanfall und zerstört an einem Schnellrestaurant sein Samsung Galaxy S3 Mini, in dem er es mehrmals auf den Parkplatz knallt. Jedenfalls finden wir dort noch ein Plakat, dass für Freitag auf ein Classic Treffen Suzuki der Norweger hinweist. Also ist der Plan für Freitag auch schon klar! Zu Klappis Beruhigung glotzen wir uns dann eine Stabkirche bei Notodden an und machen uns dann auf den Rückweg über die Telemarkskanalen. Unterwegs kurzer Halt an einem Stauwerk bei Vrangfoss zu Käffchen und Kuchen. Allerdings müssen wir schnell wieder weg, bevor Denis sich in die hübsche, aber viel zu junge Bedienung verknallt. 15:40 Uhr nach 265,3 km wieder am Ferienhaus, kurze Zeit später können wir den vereinsamten Werner an ner Kreuzung abholen. Unterwegs gab es ein wenig Regen und die Schotterpfade unter Klappis Führung sorgten dafür, dass die Moppeds gewaschen werden mussten. Olli schnappt sich seine Badebüx und Handtuch und marschiert scheinbar unbeobachtet zum See, um ne Runde zu Baden. Kaum am See angekommen, doch Zuschauer, weil die anderen sich über die Wiese anschleichen und natürlich fotografieren wollen. Olli geht rein und findet tatsächlich mitten im See ein Thermometer, dass nachgewiesene 6 Grad ausweist.
Einige Zeit später stinkt es vor dem Haus mal wieder nach Sprit, richtig: Brexis 850er ist mal wieder inkontinent. Das hatten wir doch schon mal...... Der Rest des Abends wird mit Routenplanung zum Lysebodden, Skat und lecker Essen verbracht.

 

Erkenntnis des Tages:

> als Samsung Galaxy S3 Mini geboren zu sein, ist kein Geschenk!

> Absprachen klappen nicht immer

> Brexi mischt als erster Spüli mit Wasser an, um sein Mopped zu waschen

> gebe nie zu, dass ein See sowas von saukalt sein kann

 

Di, 26.05.15

Der Plan heute: frühes Aufstehen, 09:00 Uhr Abfahrt :373 km von Vradal über Valle, Suleskar zum Lysebotn. Gut zwei Drittel der Strecke von 800 - 1000 m Höhe. Die echte Herausforderung für diese Woche. Mit Schnee haben wir gerechnet, aber nicht mit dem was dann auf uns zu kam. Auf der Tour haben wir auf jeden Fall 3 Jahreszeiten erlebt: Frühling mit Sonne und Temperaturen um 12 Grad, Herbst mit Regen und Wind, Winter mit Temperaturen um 0 Grad, Sommer Fehlanzeige. Schneewände links und rechts der Strasse von 2-ca. 8 m. Auf der Hütte am Lysebotn das altbekannte Gastronomienirvana in Norwegen. Kuchen war aus und der Kaffee so dünn wie die Höhensonne.
17:45 Uhr wieder zurück, abzüglich Pausen gute 7 Stunden stramm gefahren. Am Lysebotn leider Regen, was sich bei den Strecken mit meterhohen Schneewänden als nicht gerade ungefährlich erweist. Alles in allem trotz des defekten Benzinhahns von Brexi, Wetterkapriolen und den divenhaften Launen unseres Obernordmanns ein geiler Tag, mit einer unbeschreiblichen Strecke und unvergesslichen Eindrücken. Lässt sich in Worten gar nicht beschreiben, da bitte ich den Videofilm abzuwarten. Abgerundet wurde der Tag mit einem leckeren und vor allem heissen Kartoffeleintopf mit Kochwurst.

 

Erkenntnis des Tages:

> kalte Extremitäten vergisst man schnell, die unbeschreiblichen Eindrücke nie wieder!

> unglaubliche Schneemassen werden in Norwegen schlicht weggefräst

> Kuchen scheint für Olli (auch nach Norwegen 2010) ein unereichbarer Luxus zu sein

> Kartoffeleintopf mit Kochwurst ist nach so einem Tag nicht zu ersetzen.

> so eine Tour muss man einmal im Leben gemacht haben

 

Mi, 27.05.2015

Nach der langen Tour zum Lysebotn vom Vortag wollten wir es heute ruhiger angehen lassen. Brexi hatte am Vorabend Kontakt mit dem Präsidenten des Classic Suzuki Club Norway aufgenommen und der hatte tatsächlich einen Benzinhahn für Brexi liegen. Also um 09:00 Uhr Aufbruch ins 110 km entfernte Skien. Carola & Beate blieben zurück, wollten einkaufen, spazieren und chillen. Brexi fuhr heute vorweg, nachdem er sich allerdings mal wieder verfahren hatte und ein Päuschen mitten auf der Strasse abhielt, wurde er durch Werner zwangsweise abgelöst. Das Wetter war gut und sonnig, eine entspannte Tour. An einem Parkplatz an einem mal wieder verlassenen Imbiss fiel Olli der Hinterreifen an Werners GSX 1400 auf..... der war schlicht am Ende, in der Mitte kam schon die Kaskade durch. Auch dieses Problem sollte heute noch gelöst werden. Gegen 11:00 Uhr waren wir in Skien angekommen und Björn, der Norweger wartete schon auf uns. Kaffee und Wasser standen bereit, im Hof stand eine GT 750 und eine GS 1000 und ruckzuck wurde der Benzinhahn gewechselt. Gleichzeitig wurde ein Reifenhändler aufgetan, der sogar nen 190 Schluffen für die GSX vorrätig hatte. Das übliche Benzingequatsche, austauschen von patches und Aufklebern und die Zusage, die Classic Norway Seite auf unserer HP zu verlinken und am Freitag zum Classic Treffen zu kommen, beendeten den Besuch bei Björn. Werners GSX war schon in der Werkstatt, so hatte Olli das Vergnügen, diesen „Riesen“ auf den Sozius zu verfrachten. Vor allem das Auf- und Absteigen war eine echte Herausforderung und beim fahren hatte selbst die 1400 er Probleme, das Vorderrad am Boden zu halten. Klappi musste noch ne Gummimatte kaufen, damit sollte Gundi endlich festen Halt auf der Sitzbank der 850er bekommen. Dann ab zur Werkstatt, die GSX stand schon ohne Hinterrad da. Eine halbe Stunde später war Werner um einen Bridgestone Schlappen reicher und um 2382 Kronen, ca. 300 € inklusive Montage ärmer. Der Rückweg wurde dann von Fotosessions und dem Halt an einem Imbiss unterbrochen. Es gab Beafsnudders und Pommes inklusive Getränk für 20€ pro Person. Dabei wurden wir dann von einer schwer bewaffneten Politi Einheit begrüsst, bevor wir vollgefressen die Fahrt fortsetzen konnten. Schon auf dem Hinweg wurden wir durch einen freundlichen Fahrrad fahrenden Einheimischen vor einer Geschwindigkeitskontrolle gewarnt.... also nix passiert. Nach ca. 230 km und einer Lehrvorführung für Brexi von Olli zur Urgewalt der dicken 1400er GSX in den Spitzkehren (O-Ton Brexi: Ich hab gedacht, ich steh.... ) hatten wir unser Ferienhaus wieder erreicht.
Carola & Beate waren dankenswerterweise schon am Zubereiten von Kassler und Sauerkraut norwegischer Art, leicht verändert, weil sonst übelst süss. Denis wurde dann nach gestriger Reinigung seines Luftfilters gezwungen, sein Kerzenbild zu kontrollieren. Das sah schon deutlich besser aus, weil die ärmste 1000er das erste Mal seit 6 Jahren, wieder befreit Luft ziehen konnte. Dabei gestand Denis mit Unschuldsmiene, dass er auch seit 6 Jahren kein Getriebeöl mehr kontrolliert hat.... die Reaktionen kann man sich vorstellen. Klappi hat sich vorgenommen, ab 22:00 Uhr angeln zu gehen..... was dabei rauskommt, wird später berichtet. Bis dahin schaufelt er sich noch einen riesen Berg Nudeln rein, Olli sieht sich veranlasst, dass auf Video aufzunehmen, was letztlich zu einem Nudelkrieg mit tieffliegenden Nudeln zwischen Klappi & Olli führt..... also wie immer! Gundi und Carola kommen erst spät gegen Einbruch der Nacht von ihrem Spaziergang zurück. Leider hat Gundi dabei ihr Handy verloren, also müssen wir morgen erst mal suchen gehen......

 

Erkenntnis des Tages:

> man sollte seine Reifen auf Profil prüfen, bevor man nach Norwegen fährt

> Hubraum ist durch nichts zu ersetzen

> Beobachte nie Klappi beim „nudeln“

> Pflege und Wartung an der GS findet nur eingeschränkt statt und trotzdem läuft sie......

> wer Fisch essen will geht zum Fischladen und verlässt sich nicht auf Klappis Angelkünste

> GS-Fahrer aller Länder helfen sich...... Danke Björn!

> schicke Frauen nie alleine in den Wald, ausser Du willst sie loswerden
 

Do, 28.05.15


..... um es vorwegzunehmen, Klappis Fischfang war weder gestern noch heute von Erfolg gekrönt. Heute morgen mit aufstehen regnet es ziemlich stark und den ganzen Tag über regnet es sich leider ein. Erst gegen späten Abend wird es trockener. Brexi holt morgens für alle Brötchen aus dem Dorf und ist ob deren Qualität ziemlich entäuscht. Da die Motorräder heute eh stehen bleiben, macht sich Olli nach seinem Frühsport mit den beiden Frauen auf die Suche nach dem verschollenen Handy vom Vortag. Mit dem Transporter fahren wir einen abenteuerlichen Hang nach oben und langsam fragt Olli sich, in welcher gottverlassenen Gegend die Mädels spazieren waren. Irgendwann muss geparkt werden, da Olli keine Lust hat, echt steile Bergwege aufgrund mangelnder Wendemöglichkeit rückwärts zu fahren. Nach eineinhalbstündiger Wanderung finden wir tatsächlich Gundis Handy wieder. Olli konnte nur mit dem Kopf schütteln, er sieht hühnereigrosse Kotküttel und denkt sofort an einen Bär, der ihm gleich einen vor die Fresse haut. Also Handy wieder da und nix wie weg...... ansonsten war der Tag dem Wetter entsprechend gechillt, viel gefuttert, Lagerfeuer mit Stockwürstchen, lesen, Internet, Skat, Kniffel, Poker. Morgen soll es zum Suzuki Classic Norway Treff auf einem Campingplatz bei Bo gehen, mal sehen, was uns da erwartet.....

 

Erkenntnis des Tages:

> Bärenscheisse macht Olli nervös

> der IG-Nord Transporter ist geländetauglich

> Luftbrötchen schmecken selten gut

 

Fr, 29.05.15

Heute nach gemütlichem Aufstehen und Frühstück sollte es gegen 11:00 Uhr zum Suzuki Classic Treffen Norway gehen. Zur Abfahrt war das Wetter noch gut und so planten wir den Hinweg etwas länger. Trotzdem waren es nur 93 km. Das Treffen fand auf einem Campingplatz bei Bo statt. Dort trafen wir dann Björn wieder, der von Brexi nachträglich erst einmal eine Flasche Havana Club als Dank für die Hilfe für die Benzinhahn-Nummer überreicht bekam. Ausser einem Grossen Suzuki Banner erinnerte zunächst nicht viel an ein Suzuki Treffen. Einige Teilnehmer mieteten sich eine Hütte, ansonsten standen nur vereinzelt GT's, GS'en und ein paar alte Hondas rum. Angeblich waren rund 300 Teilnehmer gemeldet, aber Anreise war wohl hauptsächlich am Samstag statt. Vom Hunger gequält, entschieden wir uns in Bo einige Pizzas zu vernichten. Das eigentliche Schauspiel waren aber die Jugendlichen, die mit tiefergelegten Volvos und Mercedes bei offenem Fenster und Bassrolle die Strasse x-mal hoch und runter führen. Für Beifallsbekundungen unsererseits zeigten sie sich überaus dankbar, ohne zu merken, dass sie hier mal richtig auf die Schippe genommen wurden. Anschließend sind wir dann wieder zum Platz gefahren, viel hätte sich noch nicht geändert, ausser das ein Teile-Dealer mittlerweile seinen Stand aufgebaut hatte und sich eine monströse schwarze Wolke langsam auf uns zu schob. Kurze Zeit später entlud sie sich mit saftigem Hagel und starkem Regen. Nachdem sich die Wolke mal richtig ausgekotzt hatte, entschieden wir uns für den Heimweg. Björn kurz verabschiedet, Kontaktdaten ausgetauscht und los ging es auf die verkürzte Heimfahrt. Bis auf einige schwache Schauer erreichten wir dann doch relativ trocken unser Ferienhaus. Brexi hatte wieder mal seine Tage und blutete wie Sau aus der Nase. Seitdem er von Björn den Benzinhahn bekommen hatte, platzte im vor Dankbarkeit ständig der Zinken. Unsere Frauen zauberten dann noch Nudelauflauf, Brexi zündete nochmal das Lagerfeuer und langsam packten wir unsere Sachen für den anstehenden Umzug in das zweite Ferienhaus in Engelsviken, ca. 50 km nordöstlich von Oslo gelegen. Zu unserer Freude war für den nächsten Tag mal richtiges scheiss Wetter angesagt, aber es sollte noch schlimmer kommen, als angesagt...........

 

Erkenntnis des Tages:

> Suzuki-Classic-Treffen (egal wo) sind Pflicht

> man trifft dort dänische Bekannte, die sogar unseren Hubi und Brexi kennen

> Benzinhähne werden mit Havana bezahlt und führen zu starkem Nasenbluten

 

Sa, 30.05.15

Für den heutigen Umzugstag war frühes aufstehen angesagt. Um 07:30 Uhr waren alle hoch, innerhalb kürzester Zeit und Dank der Mithilfe aller waren die Lebensmittel, Getränke, Klamotten und persönlichen Utensilien bereits um 09:00 Uhr in den Transporter verpackt. Bis 10:00 Uhr musste die Bude geräumt sein, wir waren also locker im Plan. Die Abrechnung der Energiekosten des Hauses waren überraschend gering. Wie vorher angesagt, war das Wetter richtig scheisse, worauf unsere 3 Frauen eigentlich schon am Vortag entschieden hatten, die geheizten Plätze im Transporter zu nutzen. Die Männer schmissen sich in die Regenpelle und bereiteten sich auf den 255 km langen Weg zum neuen Domizil vor. Gegen 09:30 Uhr machten wir uns bei 3 ℃ und Regen auf den Weg. Nach 20 km hielt Brexi das erste Mal und fragte Olli, wieviel km nun geschafft seien, das Ergebnis entäuschte ihn maßlos und nicht nur seine Motivation ging merklich in den Keller. Der Kilometerzähler war gefühlt eingefroren und man hatte das Gefühl überhaupt nicht vorwärts zu kommen. Bereits nach den ersten 50km waren die Handschuhe durchgeregnet und es war unbeschreiblich kalt. Die Temperaturen fielen noch weiter auf 2℃ und es regnete unaufhörlich. Innerlich hatte glaube ich mittlerweile jeder von uns mit weiteren Norwegenurlauben abgeschlossen und der beste Freund war der jeweilige Motor, der zumindest sekundenweisse die Hände während der Fahrt wärmte.
Irgendwann aus dem Nirvana an einer Tankstelle angekommen, gab es zumindest einen heissen Kaffee, der allerdings auch nur zu Harndrang führte. Kurzfristig wurde ob der Probleme alle Schichten von der Regenpelle bis zur Unterbüx loszuwerden, darüber nachgedacht, einfach in die Moppedbüx zu pullern, in der Hoffnung es läuft "bis zu den Stiefeln durch“ und wärmt entsprechend. Brexi merkte irgendwann an, dass Klappi zu schnell fahre. Klappi sagte: "Du kommst ja nur in den Kurven nicht hinterher" worauf Brexi erwiderte: "Ich fahr auf Sicherheit!" Klappi entgegnete ganz trocken: "Dann fahr doch Dreirad".
Nach einer gefühlten Ewigkeit und 170 eisigen Kilometern erreichten wir die Autobahn und konnten zumindest 100km, zeitweise sogar 110 km fahren. Man tat gut daran, sich daran zu halten, denn bei nur 5 km Überschreitung ist man 350€ los, ab 30km zu viel wird das Motorrad beschlagnahmt und versteigert, ab 40 km zu viel bucht man zusätzliche 90 Tage Urlaub, allerdings hinter "norwegischen Gardinen". Gefühlte 10 x wurden wir durch andere Verkehrsteilnehmer und und selbst in rießigen Pfützen geduscht. Ab Autobahnauffahrt gingen dann auch langsam die Temperaturen nach oben und wir konnten bis zur Fähre in Horten zumindest bei 9,5 ℃ fahren. Völlig durchnässt aber auch keine Wohlfühltemperatur. Kurz vor der Fähre haben wir dann unseren wohl temperierten Frauentransporter eingeholt und bis zur Fähre begleitet. Die Fährüberfahrt kostete pro Motorrad 80 Kronen und gab Gelegenheit sich bis zum Anlegen in Moss gute 20 Minuten aufzuwärmen. Ab Anleger Moss warteten noch relativ entspannte 36 km bis zum neuen Domizil auf uns. Angekommen in der Schikimiki-Ferienhaussiedlung um 15:30 Uhr, also nach ca. 6 Std eiskalter Tour mussten wir noch 45 Min auf den Code für die Schlüsselbox warten, bevor wir in die Hütte mit Pool und Sauna einziehen konnten. Die nassen Klamotten in die Ecke und auf den Ofen gehauen, gab es erstmal Aufwärmprogramm für die Männer und Dank der Mädels später eine rießen Portion lecker Gulasch mit Nudeln. Stiefel und Handschuhe bekamen nach Werner ihren Platz in der Sauna und hatten Gelegenheit zu trocknen. Dank des Ofens wurde die Bude auf Maximaltemperatur geheizt, viel mehr passierte den Abend auch nicht mehr.

 

Erkenntnis des Tages:

> nur der „Alt-Eisenfahrer Stolz“ hält einen vor dem Wunsch nach einer Griffheizung zurück

> trinke nie Kaffee, wenn Du mit eisigen Fingern die Büx nicht mehr aufkriegst

> unter diesen widrigen Umständen wird die Autorität des Obrnordmanns dann doch untergraben

> Fahre nie zu schnell in Norwegen!

> Wer gutes Essen haben will, lässt Frauen nicht frieren

 

 

So, 31.05.15


Nichts erwies sich als so zuverlässig, wie die Wettervorhersagen für Norwegen. Für heute war schönes Wetter angekündigt, was sich durch den ersten morgendlichen Blick durchs Fenster auch bestätigte. Olli war heute der letzte auferstandene und bis er sein Aufweckprogramm im Pool durch hatte, war das Frühstück schon klar zum...... Jeden Morgen Klappi zu sehen, ist schon schlimm genug, aber das er dann auch noch Leberwurst mit Marmelade isst, hat Olli dann doch tief erschüttert. Gegen 10:00 Uhr sind wir Richtung Fredrikstad gestartet, überraschend geschickt hat uns Klappi in die "Altstadt" gelotst. Mit als erstes kamen uns Harleyfahrer in Frack und Anzug entgegen, die offensichtlich zu einer Bikerhochzeit wollten. Nach dem parken führte uns der Weg also als erstes Richtung Kirche, viel zu sehen war allerdings nicht...... ausser vielleicht einem älteren Typen , der seinem völlig verpennten Sohn (?) vor der Kirche sein eigenes weisses Hemd und Krawatte in die Hand drückte. Die Krawatte verweigerte der Bengel, so dass der Alte mit weissem T-Shirt, Jacket und Krawatte um den nackten Hals seinen Sohn (?) viel zu spät in die Kirche prügelte.
Brexi wollte sich dann zwar unbedingt den kirchlichen Auszug der Bikerhochzeit ansehen, die Mehrheit zwang ihn dann aber doch den kleinen Stadtbummel fortzusetzen. Dann war Fotoshooting an einer alten Zugbrücke angesagt und als alle Fotos durch waren, wurde die nächste Tanke angesteuert. Werners Navigationssystem führte uns an eine Shell Station, aus der mittlerweile aber ein Gerümpellager gemacht wurde. Auffällig war an Fredrikstad, dass in dieser für norwegische Verhältnisse Grossen Stadt der geneigte Motorradfahrer durch keine einzige Ampel aufgehalten, sondern alles über Kreisverkehr geregelt wurde. Selten einen so guten Verkehrsfluss gesehen, schlicht vorbildlich für deutsche Städte. Neben dem teuren Saft und einem Hot Dog wollten wir noch eine Karte der Gegend besorgen, was sich an dieser Tankstelle, wie auch an Weiteren nicht realisieren ließ. Wir begaben uns auf den Weg zurück zum neuen Domizil, dort angekommen gab es Kaffee uns sonnenbaden auf der Veranda. Das Wetter war aber zu schön, um das Motorrad stehen zu lassen, so beschlossen Werner, Brexi & Olli noch weiter die Gegend zu erkunden, während Denis auf dem Sofa schon eingepennt war. Zunächst führte der Weg zum örtlichen Suzuki Händler, da Werner auf die gute Idee kam, seinem neuen Hinterradreifen auch einen entsprechenden Kumpel auf der Vorderachse zu gönnen. Das war dann schon mal der Plan für Montag. Zwischendurch erreichte Olli noch eine SMS von Martin aus Italien, der Olli freundlichst daran erinnerte, dass er morgen Hochzeitstag hat. Brexi hatte uns zu aller Belustigung schon am Vortag gratuliert. Da baut er sich extra zu einer Rede auf und muss sich darauf hinweisen lassen, dass ja erst der 31.05. ist. Nun hat er sich soviel Mühe gegeben........ aber....der gute Wille zählt*grins
Gesagt, getan ..... Werner, Brexi und Olli fuhren in Ermangelung einer Karte einfach mal drauf los, dass ganze endete dann in einer Fotosession an wirklich schönen Ecken. Olli fuhr vorweg (......übrigens endlich mal einer, der die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhielt !!) und bog einfach mal dort ab, wo es offensichtlich Richtung Badebuchten ging. Wir landeten dann in Foten, einer richtig schönen naturbelassenen Badebucht. Das einzig unnatürliche war ein 3 m Sprungturm, der mitten in die Felsen gebastelt wurde. Warum auch immer stand zwischen den Felsen ein alter Sessel rum und schon war die nächste Fotosession eröffnet. Carola hatte zwischenzeitlich die Kartoffeln und das Fleisch für' s Grillen vorbereitet und so nahm ein schöner Tag sein Ende.

Die Erkenntnisse des Tages:
> Brexis Nasenbluten hat nun doch eine andere Ursache..... (für Insider ;)
> Das Besteck im Ferienhaus löst sich nach und nach in seine Bestandteile auf.
> Die Havana-Vorräte gehen langsam zur Neige

> eine Strassenkarte in Norwegen zu kaufen ist nahezu unmöglich

 

 

Mo, 01.06.15

Nach dem Frühstück gegen 10:00 Uhr sollte es entspannt losgehen. Für Carola und Beate war einkaufen angesagt, sie schnappten sich den Transporter und waren weg.
Werner wollte nach dem Hinterreifen nun auch noch den Vorderreifen neu haben (... hätte man ja auch gleich mit dem Hinterreifen machen können !?) und fuhr zu dem Suzuki Dealer, den wir am Vortag aufgetan hatten. Wie beim ersten Reifenfritzen auch hier prompte Bedienung, die man sich aber auch gut bezahlen lässt. Diesmal lautete die Rechnung für Vorderreifen mit Montage 2100 Kronen = 262,00 €. Der Rest fuhr zu einem Einkaufszentrum namens Biltema, von Anglerbedarf bis Werkzeug gab es hier alles. Der eine oder andere kaufte einige Kleinigkeiten ein, insgesamt hielt sich der Einkauf aber in Grenzen. Auf dem Parkplatz stieß Werner wieder dazu und wir fuhren erstmal wieder zum Ferienhaus. Kurze Zeit später trafen auch wieder die Frauen ein und sie hatten tatsächlich in einer kleinen Buchhandlung eine Karte gefunden.
Flugs eine kleine Tour geplant, um 13:00 Uhr ging es dann von Engelsviken, Frederikstad über eine Inselgruppe bis Skjaerhalden. Unterwegs bei Tryg hielt Klappi mal wieder ergebnislos die Angel ins Wasser...... überraschend war das nicht. Auf dem Rückweg noch ein weiterer Halt bei Tangen, ebenfalls einer schönen Badebucht. Hin und zurück durch einen 3600 m langen Tunnel beendeten wir die Ausfahrt nach gemütlichen 120 km gegen 16:30 Uhr. Am Abend gab es leckeren Erbseneintopf und gemeinschaftliches Filmeglotzen.

Erkenntnis des Tages:
> sehr starke Windboen führen zu überraschenden Schräglagen
> Werner & Denis schaffen im Vergleich zu Olli die 3-fache Portion Erbsensuppe in der gleichen Zeit
> Brexi hat es in den ganzen bisherigen Urlaubstagen nicht geschafft, die Namen seiner Untertanen richtig zuzuordnen.
 

 

 

Di, 02.06.15


Regentag = Gammeltag
Brexi besorgt mit Ollis Unterstützung einen Regler gebraucht von Suzuki für 60€, später stellt sich heraus, es war doch die LiMa

 

Erkenntnis des Tages:

> wenn zwei Leute Ladestrom messen, muss dies nicht zum selben Ergebnis führen

 

Mi, 03.06.15


Nach dem Frühstück gegen 10:00 Uhr ging es über Frederikstad, Rakkestad nach Ed in Schweden. Wenn auch recht gute Strecken, so doch lange nicht so interessant wie das Gebiet der ersten Woche. Weniger Berge, weniger Kurven, weniger Wasser und Fjorde. Die Landschaft in diesem Teil Norwegens ähnelt eher dem Gebiet um Niederbayern, als das es nordisch aussieht. Einzig die Bauweise der Häuser und Höfe hat typisch norwegischen Charakter, auch schön, aber eben anders. Der Übergang nach Schweden ebenfalls unspektakulär, die Landschaft bleibt dieselbe, nur die Wimpel an den Häusern sind jetzt blau-gelb. Hätte man das alte Grenzerhäuschen am Waldrand und das kleine Schild "Sverige" nicht gesehen, hätte man den Grenzübergang glatt verpennen können. In Ed angekommen, wurde erstmal ein Pommes- und Burgerladen gestürmt, dass Städtchen selbst hatte nicht viel zu bieten. Einzig ein Motorradmuseum, dass angesichts der ausgestellten Marken eher an einen Kettensägenladen erinnerte, hätte vielleicht (wäre der Eintrittspreis nicht gewesen.....) zu einem Besuch verleiten können. Relativ schnell waren die Motorräder wieder besetzt und es ging langsam wieder gen Norwegen. Über die 166 und die 101 fuhren wir den ersten Halt bei Bokerröd an. Die Zuwegung über einen derben von Schlaglöchern gespickten Feldweg (dort fuhr aber tatsächlich ein Linienbus....) endete an einem malerisch gelegenen See, mit kleinem Grillhäuschen und Tanzfläche mitten im Nirvana.
Ziel war an diesem Fleckchen Erde ein Gruppenfoto zu schießen, zunächst kam es aber anders. Nachdem alle bei sonnigem Wetter auf der Seeterrasse ihren Platz gefunden hatten, ergriff eine starke Windboe die eh schon zu aufrecht abgestellte GSR 600 von Carola und warf sie in den norwegischen Kieselweg. Ergebnis war ein zerkratztes Heck, zerschrabbte Motorendeckel und ein gebrochener Bremshebel. Natürlich war kein Ersatz am Start, also wurde beschlossen, die verwundete GSR rund 80 km vor unserer Behausung zurückzulassen. Natürlich hätte man sie vielleicht mit Fussbremse zurückfahren können, aber der Automatismus hat so seine Tücken. Also sind wir kein Risiko eingegangen und haben sie abgestellt. Carola hinten auf die 1400 er und ab über Halden Richtung Ferienhaus. Gegen 16:30 Uhr nach 255 km angekommen, kurz in den Transporter umgestiegen und die 80 km zurück, um die GSR abzuholen. Werner ist dankenswerterweise mitgefahren, alle Ansätze ihm klarzumachen, dass das nicht nötig ist, verliefen im Sande. Aber so war es wenigstens nicht langweilig, wir konnten uns über ein Oldi-US-car-Treffen in Halden freuen und feststellen, dass die Blitzer in Norwegen durchaus gut funktionieren...... Kurz vor 20:00 Uhr waren wir mit der etwas ramputierten GSR wieder zurück. Netterweise hatten die Anderen mit dem Abendessen gewartet und so konnten wir uns gemeinsam Spagetti in die Figur schieben.
Traurigerweise ist in der kommenden Nacht "Falk", der Hund der Brexis im gesegneten Alter von 12 Jahren verstorben, was Uwe und Beate verständlicherweise für den nächsten Tag etwas aus der Bahn warf.
"RIP" Falk

 

Vor diesem Hintergrund wird auf die Erkenntnis des Tages verzichtet.

 

 

 

Do, 04.06.15


noch vor dem Frühstück fuhr Olli nach Frederikstad zum Suzuki-Dealer, um für Carolas GSR einen Bremshebel zu besorgen. Leider ohne Ergebnis, nur für GSX-R gab es sowohl Neue als auch Gebrauchte. Angesichts der Tatsache, dass der Urlaub fast zu Ende war, machte eine Bestellung auch nicht mehr viel Sinn. Carola musste sich also zwangsläufig bei den letzten beiden Touren auf dem Soziusplatz der GSX 1400 einrichten. Also zurück, Frühstücken und klarmachen zur nächsten Tour. Heute ohne Beate und Brexi, die nach dem bedauerlichen Verlust von Falk etwas Zeit für sich brauchten. Um 10:15 Uhr ging es los über Halden bis zum ersten echten Stopp kurz vor Orje. Ziemlich versteckt lag dort eine Anlegestelle, an der zwei alte Dampfschiffe festgemacht waren. Interessant anzusehen, war jedenfalls klar, dass damit lange keine Seemeilen mehr gemacht wurden. Idyllisch am See gelegen genossen wir das Lanschaftsbild und die Ruhe, die plötzlich von Klappis Hilfeschreien unterbrochen wurde. Klappi hatte die 850er nach einer Crosseinlage mit dem Vorderreifen im Matschloch auf die Seite gelegt und dabei den rechten Spiegel abgerissen. Der Bremshebel war glücklicherweise heil geblieben, so dass wir nach dem Aufrichten des Eisenhaufens die Fahrt fortsetzen konnten. Was genau er dort am Matschloch wollte, blieb uns weiter verborgen. Nach ca. 4km erreichten wir Orje, das erste Cafe am See war geschlossen (wen wundert es....). Jedenfalls hatten wir so Gelegenheit, uns noch eine alte in den Berg gehauene Schleuse anzusehen. Ein Norweger malte eine Stadtkarte in den Sand und erklärte uns so, wo das nächste 500 m entfernte Cafe zu finden war. Der erste gute Gastronomiebetrieb der vergangenen Tage, selbstgemachter, wirklich leckerer Kuchen und ein sehr geschmackvoll eingerichtetes Cafe mit Aussenplätzen. Eine von wenigen wirklich gemütlichen Pausen der letzten Tage. Ein gastronomisches Highlight im diesbezüglich kargen Norwegen. Danach ging es über die 21, die125, über Hermnes wieder zurück. Irgendwann zwischendurch warf Klappi die Reste seines Spiegels in die Botanik und wir erreichten nach 240 km um 16:00 Uhr wieder unser Domizil.
Klappi bastelte auf die Schnelle noch Pfannkuchen, nicht ohne sich vorher mit Werner bezüglich richtigem Vorausfahrens nochmal richtig in die Wolle zu kriegen.
Danach fuhr Klappi nochmal nach Frederikstad, schließlich konnte er Mario seine 850er ja nicht ohne Spiegel zurückgeben. Währenddessen nutzten die Anderen die Chance, das wirklich schöne Wetter noch auf der Terrasse zu genießen. Nachdem alles geschafft war, wurde gegrillt und lecker Steaks verdrückt.

Erkenntnis des Tages:
> Nutze die 850er nicht für Crossstrecken
> ärgert man Vögel, greifen sie Motorradfahrer an
> auf Lagerhaltung bei Suzuki zu verzichten, mag Kosten sparen, kundenfreundlich ist es nicht.
> Mache Klappi niemals den Grillmeisterjob streitig, auch Brexi ist das heute nicht gelungen.

 

 

Fr, 05.06.15

Klappi und Gundi hatten beschlossen alleine nach Oslo zu fahren, um sich die neue Oper anzusehen. Nicht ganz auszuschliessen, dass dieser Plan etwas mit dem Zoff zwischen Werner & Klappi vom Vortag zu tun hatte. Wir anderen blieben bei der Planung vom Vortag und setzten gegen 10:00 Uhr mit der Fähre von Moss nach Horten über. Die Fährfahrt dauert ungefähr 20 Minuten, Zeit genug, die Toilette zu nutzen und sich während der Überfährt die Gegend anzusehen. Kurz vor dem Anlegen in Horten fiel der Helm von Beate vom Motorrad und dabei brachen die Halterungen des Visiers. Nach einigen Kilometern führen Brexi und Beate wieder zurück, ohne Visier war es Beate dann doch zu unbequem. Denis, Werner, Carola & Olli setzten die Fahrt auf der 312 bis Eidsfoss bei Hof fort, dort legten wir die erste Pause an einer idyllisch gelegenen Badestelle ein. Gelegenheit das letzte Grillgut vom Vortag zu vernichten und ein schönes Gruppenbild zu machen. Diese Gegend erinnerte wieder mit jedem zurückgelegten Kilometer mehr an das typische Norwegen. Berge, Seen, Fjorde und schöne Kurven. Olli wollte bei Vestfossen noch einmal rechts von der 312 abbiegen, kurz Werner vorne abgefangen und ab in die von Olli gewünschte Richtung...... und tatsächlich fanden wir dort ein sehr schönes Fleckchen am Fjord, leider war das dortige Cafe - wie fast alle Gastrobetriebe in Norwegen - geschlossen. Ein norwegischer Yamaha Fahrer hielt an und erzählte uns von einem Motorradtreffen in der Nähe, uns war es aber wichtiger unsere letzte Tour vor Abreise fortzusetzen, die Landschaft zu genießen und noch einige Fjorde zu umfahren. An der E 134 kurz vor Svelvik befuhren wir wahrscheinlich verbotenerweise einen Fussweg, der uns direkt an den Rand des Fjordes führte. Diese Aktion ermöglichte uns noch ein paar richtig geile Fotos von Fahrern und Motorrädern und zeigte uns nochmal am praktischen Beispiel eines weissen Hauses auf einem Felsen , der in den Fjord ragte, welch "nette" Wohnlagen es in Norwegen gibt. In Svelvik selbst fanden wir tatsächlich ein wenig gastfreundlich anmutendes Cafe, hier gab es allerdings tatsächlich nur Kaffee, Kuchen zu verkaufen gehörte offensichtlich nicht zum Plan, damit hätte man ja Geld verdienen können....... uns war klar, in solch geiler Lage, wäre diese Gegend in Deutschland von Cafes nur so gepflastert gewesen. Wir hätten uns den Mittelweg gewünscht. Erst bei Ortsausfahrt und Fahrt zur Fähre, die uns über den Fjord bringen sollte, stellten wir fest, dass es in Svelvik tatsächlich noch ein zweites Cafe gab.... zu spät. Die Fähre brachte uns mit einer Fahrzeit von knapp 15 Minuten über den Fjord und wir machten uns langsam auf den Rückweg. Bei Tofte ging es in den 7,3 km langen Tunnel unter dem Oslo Fjord, um dann die letzten knapp 50 km Autobahn zu fahren.... warum man Autobahn fährt? .... ganz einfach..... In Norwegen kann man nur bis 18:00 Uhr Bier kaufen und da unsere Vorräte aufgebraucht waren, mussten wir noch rechtzeitig den Kiwi Markt erreichen, wenn wir an unserem letzten Abend nicht auf dem Trockenen sitzen wollten. Für 2,50€ pro 0,33l Dose kamen wir nach 289 km an diesem Tag noch rechtzeitig an und waren 10 Min später gegen 18:00 Uhr wieder am Ferienhaus angekommen. Während für die morgige Rückfahrt langsam gepackt wurde, zauberten die Frauen aus unseren letzten Vorräten noch Putengeschnetzeltes mit Reis. Insgesamt hatte der Einkauf an Lebensmitteln und Getränken für die 15 Tage sehr gut hingehauen, so dass wir nur sehr wenig nachkaufen mussten. Carola & Olli nutzen die letzten Stunden noch mal für eine Wellnesseinheit und so ging der letzte Abend in Norwegen entspannt zu Ende. Für die Fahrt zur Color-Line in Oslo am nächsten Tag war Regen angesagt, bis 12:00 Uhr mussten wir zur Verladung am Fähranleger sein.

 

Erkenntnis des Tages:

> kaufe Bier in Norwegen stets vor 18:00 Uhr und nimm nen dicken Geldbeutel mit

> es gibt mal richtig geile Wohnlagen in Norwegen

> Klappi macht in Kultur

> Geld mit Touristen zu verdienen, liegt nicht im Naturell der Norweger

> in Norwegen gibt es nette Yamaha Fahrer und Kiwi Märkte

> auch am letzten Tag kann man noch ne richtig schöne Tour machen

 

 

Sa, 06.06.15


gefahrene km in Norwegen: 2704 km ohne An- u. Abreise
die 80 km zur Fähre waren regnerisch, Auslaufen Oslo 14:00 Uhr, einlaufen Kiel 10:00 Uhr
Auf der Fähre in Carolas Geburtstag reingefeiert, ansonsten shopping an Bord.
Nur leichter Seegang im Sgaagerak.
 

Erkenntnis des Tages:

>„Bulleye Bierdosen“ trinken macht Spass

> Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag an Carola von allen



 

 

So, 07.06.2015

 

Um 10:00 Uhr legt die Color-Fantasy pünktlich in Kiel an, jetzt freuten wir uns auf ein leckeres Frühstück, dass Lisa (Carolas & Ollis Tochter) im Sportheim Schellhorn für uns und natürlich als Geburtstagsfrühstück für Carola vorbereitet hatte. Dafür unseren herzlichsten Dank an Lisa!

Alle kamen noch mit und genossen das mehr als reichliche Frühstück. Danach trennten sich die Wege und alle traten nun den Heimweg an.

 

Damit war unser Norwegenurlaub 2015 beendet.

 

 

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© Olli Schwab